In Artikel 14 der UN-Kinderrechtskonvention wird Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit für jedes Kind gefordert. Dies ist auch für die in der Kita verbrachte Zeit bedeutsam.
→ Religionspädagogik in evangelischen Kindertagesstätten stellt das Kind, das sich in einer religiös und weltanschaulich vielfältigen Welt entwickelt, in die Mitte.
Sie geht auf die Fragen der Kinder ein, die sich mit der Welt um sie herum befassen. Sie gibt den Kindern Raum, ihre eigenen Vorstellungen zu entwickeln.
Grundlage für die Arbeit in evangelischen Kindertagesstätten ist das biblisch-christliche Verständnis vom Menschen. Insbesondere die Vorstellung, dass jeder Mensch und jedes Menschenkind als Ebenbild Gottes eine besondere Würde hat, ist hier zentral. Die Evangelische Kindertagesstätte eröffnet Kindern einen Zugang zu dem Schatz von biblischen Geschichten, Fragen und Symbolen, die Mut machen und Sinn stiftend sind. Evangelische Kitas sind mit Kirchengemeinden verbunden, die ihre religionspädagogische Arbeit unterstützen.
Religionspädagogik in evangelischen Kindertagesstätten macht Kindern Angebote, in denen sie eigene Erfahrungen mit Religion machen und reflektieren können. Dabei findet auch interreligiöses Lernen statt, denn die Kinder, bringen ihre eigenen Prägungen ein und äußern im Dialog ihre eigenen Gedanken. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdeckt. Die Absicht ist nicht Indoktrination, sondern Erziehung zu einem friedlichen Zusammenleben in Freiheit. Ziel ist Dialog, Verständnis, friedlichen Austausch und gemeinsames ethisches Handeln zu fördern.
Religionspädagogik ist die Begleitung der religiösen Bildung der Kinder. Die pädagogischen Fachkräfte setzen Impulse und begleiten die Kinder in ihrem individuellen Bildungsprozess, ermutigen zum (inter-)religiösen Dialog und bieten den Familien Gelegenheiten, über Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen. Die Arbeitsformen sind vielfältig. Religionspädagogik ist nicht ein besonderes Programm, sondern Teil des gut gelebten Alltags.
Durch die Fachberatung und den Wirkungsbereich Religionspädagogik unterstützt der Fachbereich Kindertagesstätten Leitungen, Kita-Teams, einzelne Mitarbeiter*innen, Pfarrpersonen und weitere Menschen die in der religionspädagogischen Arbeit mitwirken. Dies geschieht durch Beratung per Mail und Telefon und durch Ressourcen die auf Koala zur Verfügung gestellt werden.
Zur Arbeit gehört des Weiteren die Mitwirkung an der EKD-Plattform www.RELImentar.de, auf der Materialien aus der praktischen religionspädagogischen Arbeit zur Verfügung gestellt werden und über die man sich vernetzen kann.
Religionspädagogische Fortbildungen stärken alle Akteure, die in der Religionspädagogik in der Kita mitwirken. Solche Fortbildungen werden vom Fachbereich entwickelt und durchgeführt. Ein Netzwerk von Multiplikator*innen und Fortbildenden ist vom Fachbereich qualifiziert worden um Kita-Teams und Kirchengemeinden, bei der Weiterentwicklung ihrer religionspädagogischen Arbeit und Konzeptionsentwicklung, auch Inhouse, zu begleiten.
Religionspädagogik unterstützt die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, indem sie ihnen hilft, eigene Werte zu reflektieren und zu entwickeln. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre Identität.
Durch das Erlernen und Erleben von christlichen Werten wie Nächstenliebe, Toleranz und Respekt vor der Schöpfung verbessern Kinder ihre sozialen Fähigkeiten. Sie lernen, respektvoll und empathisch miteinander umzugehen.
Religionspädagogik ermöglicht eine ganzheitliche Förderung der Kinder. Sie berücksichtigt neben der kognitiven und emotionalen auch die spirituelle Dimension der kindlichen Entwicklung, was zu einer umfassenden Bildung beiträgt.
Religiöse Rituale und Geschichten vermitteln den Kindern ein Gefühl von Geborgenheit und Hoffnung. Sie erfahren, dass sie in schwierigen Situationen auf Unterstützung und Trost zählen können.